Hackback: Unterschied zwischen den Versionen

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== '''Hackback''' ==
== '''Hackback''' ==


'''Erläuterung:'''  
=== '''Erläuterung:''' ===
Der Begriff Hackback bedeutet, dass ein digitaler Gegenschlag / Gegenangriff nach einem Cyber-/ Hackerangriff durch das betroffene Land bzw. die betroffene Organisation ausgeführt wird.  
Der Begriff Hackback bedeutet, dass ein digitaler Gegenschlag / Gegenangriff nach einem Cyber-/ Hackerangriff durch das betroffene Land bzw. die betroffene Organisation ausgeführt wird.  


'''Beurteilung:'''
=== '''Beurteilung:''' ===
Laut einem Bericht des Wissenschaftlichen Dienstes  des Bundestages, müssen digitale Gegenschläge „grundsätzlich im Einklang mit dem in Art. 26 Abs. 1 GG verankerten Verbot friedensstörender Handlungen stehen“ [3]. Berücksichtigen sie dies nicht, sind sie als verfassungswidrig einzustufen, dies gilt unabhängig der ausführenden Behörde bzw. Organisation. Eine Ausnahme hierzu bilden offensive Cyberoperationen, welche mit ausdrücklichen Einsatzmandat durch das Bundesparlament beauftragt wurden  [4]. Solche Kampfhandlungen dürfen aufgrund der aktuellen Rechtslage nur durch die Bundeswehr durchgeführt werden. Anhand des aktuellen rechtlichen Rahmenwerkes dürfen in Deutschland Hackbacks nur unter strengen Auflagen und einer parlamentarischen Zustimmung durchgeführt werden.
Laut einem Bericht des Wissenschaftlichen Dienstes  des Bundestages, müssen digitale Gegenschläge „grundsätzlich im Einklang mit dem in Art. 26 Abs. 1 GG verankerten Verbot friedensstörender Handlungen stehen“ [1]. Berücksichtigen sie dies nicht, sind sie als verfassungswidrig einzustufen, dies gilt unabhängig der ausführenden Behörde bzw. Organisation. Eine Ausnahme hierzu bilden offensive Cyberoperationen, welche mit ausdrücklichen Einsatzmandat durch das Bundesparlament beauftragt wurden  [2]. Solche Kampfhandlungen dürfen aufgrund der aktuellen Rechtslage nur durch die Bundeswehr durchgeführt werden. Anhand des aktuellen rechtlichen Rahmenwerkes dürfen in Deutschland Hackbacks nur unter strengen Auflagen und einer parlamentarischen Zustimmung durchgeführt werden.
Weiterhin ist der Begriff Hackback auch Bestandteil des Koalitionsvertrages 2021 – 2025 zwischen der SPD, Bündnis 90 / die Grünen und der FDP. Hierin werden Hackbacks als Mittel der Cyberabwehr grundsätzlich abgelehnt [3].


Weiterhin ist der Begriff Hackback auch Bestandteil des Koalitionsvertrages 2021 – 2025 zwischen der SPD, Bündnis 90 / die Grünen und der FDP. Hierin werden Hackbacks als Mittel der Cyberabwehr grundsätzlich abgelehnt [5].
=== Literaturverzeichnis: ===
 
[1] Deutscher Bundestag (Hg.) (2018): Verfassungsmäßigkeit von sog. „Hackbacks“ im Ausland. Unter
        Mitarbeit von Wissenschaftliche Dienste. Online verfügbar unter
        https://www.bundestag.de/resource/blob/560900/baf0bfb8f00a6814e125c8fce5e89009/wd-3-159-18-pdf-
        data.pdf, zuletzt aktualisiert am 08.06.2018, zuletzt geprüft am 14.07.2022.
 
[2] Bundesakademie für Sicherheitspolitik (Hg.) (2020): Von Firewall bis Hackback: Das Spektrum
        militärischer Cyberoperationen. Online verfügbar unter
        https://www.baks.bund.de/sites/baks010/files/arbeitspapier_sicherheitspolitik_2020_1.pdf, zuletzt
        geprüft am 14.07.2022.
 
[3] SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen (2021): Mehr Fortschritt Wagen. Online verfügbar unter
        https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf, zuletzt
        geprüft am 14.07.2022.

Version vom 14. Juli 2022, 18:19 Uhr

Hackback

Erläuterung:

Der Begriff Hackback bedeutet, dass ein digitaler Gegenschlag / Gegenangriff nach einem Cyber-/ Hackerangriff durch das betroffene Land bzw. die betroffene Organisation ausgeführt wird.

Beurteilung:

Laut einem Bericht des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, müssen digitale Gegenschläge „grundsätzlich im Einklang mit dem in Art. 26 Abs. 1 GG verankerten Verbot friedensstörender Handlungen stehen“ [1]. Berücksichtigen sie dies nicht, sind sie als verfassungswidrig einzustufen, dies gilt unabhängig der ausführenden Behörde bzw. Organisation. Eine Ausnahme hierzu bilden offensive Cyberoperationen, welche mit ausdrücklichen Einsatzmandat durch das Bundesparlament beauftragt wurden [2]. Solche Kampfhandlungen dürfen aufgrund der aktuellen Rechtslage nur durch die Bundeswehr durchgeführt werden. Anhand des aktuellen rechtlichen Rahmenwerkes dürfen in Deutschland Hackbacks nur unter strengen Auflagen und einer parlamentarischen Zustimmung durchgeführt werden. Weiterhin ist der Begriff Hackback auch Bestandteil des Koalitionsvertrages 2021 – 2025 zwischen der SPD, Bündnis 90 / die Grünen und der FDP. Hierin werden Hackbacks als Mittel der Cyberabwehr grundsätzlich abgelehnt [3].

Literaturverzeichnis:

[1] Deutscher Bundestag (Hg.) (2018): Verfassungsmäßigkeit von sog. „Hackbacks“ im Ausland. Unter

        Mitarbeit von Wissenschaftliche Dienste. Online verfügbar unter 
        https://www.bundestag.de/resource/blob/560900/baf0bfb8f00a6814e125c8fce5e89009/wd-3-159-18-pdf- 
        data.pdf, zuletzt aktualisiert am 08.06.2018, zuletzt geprüft am 14.07.2022.

[2] Bundesakademie für Sicherheitspolitik (Hg.) (2020): Von Firewall bis Hackback: Das Spektrum

       militärischer Cyberoperationen. Online verfügbar unter 
       https://www.baks.bund.de/sites/baks010/files/arbeitspapier_sicherheitspolitik_2020_1.pdf, zuletzt 
       geprüft am 14.07.2022.

[3] SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen (2021): Mehr Fortschritt Wagen. Online verfügbar unter

       https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf, zuletzt 
       geprüft am 14.07.2022.