Kfz-Forensik

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Die elektronischen Kfz-Komponenten können hierbei zum einen als Beweismittel für strafprozessuale Ermittlungsverfahren und ggf. zivilrechtliche Sachverhalte (z.B. im Rahmen von arbeitsrechtlichen Streitfällen) und zum anderen als potenzielle Angriffspunkte für Sabotage und Ausspähung im kriminellen Sinne dienen. Neben den direkten Zugriffsmöglichkeiten an der Kfz-Hardware (z.B. CAN-Bus-System) kann die in der Regel vorhandene Verbindung zum jeweiligen Fahrzeughersteller als Einfallstor genutzt werden. Die heterogenen Connect-Systeme lassen Einflussnahmen in unterschiedlichem Umfang (z.B. Fahrzeugöffnung, Bedienung der Standheizung) zu und verfügen über zugehörige Fahrzeugdaten (z.B. Kilometerstand, Fahrzeugmeldungen, Positionsdaten), die als Datenquelle für Ermittlungsverfahren und für kriminelle Zwecke verwendet werden können.

Die unterschiedlichen digitalen Systeme der Kraftfahrzeuge bieten diverse Möglichkeiten der Kompromittierung. Neben Risiken im Sinne krimineller Absichten (z.B. Kfz-Diebstahl durch Öffnen von Fenstern/Türen, Herbeiführen von Unfällen durch Beeinflussung der Kfz-Assistenzsysteme) bürgen diese auch Chancen für Sicherheitsbehörden im Sinne verdeckter Maßnahmen (z.B. Fahrzeugöffnung ohne Kenntnis des Nutzers, Zugriff auf Kamerasysteme).