Litigation Hold
„Litigation Hold“ (auch „Preservation Order“ oder „Hold Order“) bezeichnet die rechtskonforme Datensicherung für juristische Zwecke, wenn ein Rechtsstreit anhängig ist oder vernünftigerweise erwartet werden kann. Im deutschsprachigen Raum wird hierfür auch der Begriff „Beweissicherungsverfahren“ verwendet.
Durch diese rechtliche Auflage soll sichergestellt werden, dass betroffene Unternehmen alle potenziell relevanten Informationen und Daten, die sich auf das entsprechende Rechtsverfahren beziehen, sicher und unveränderlich aufbewahren. Weiterhin soll das Verfahren sicherstellen, dass alle für die Ermittlungen im Vorfeld eines Prozesses notwendigen Informationen und Daten verfügbar und vor Vernichtung geschützt sind.
Eine Umsetzung dieser Anforderungen stellt der „Litigation Hold“ bzw. „In-Place-Hold“ bei dem Microsoft-Produkt Exchange dar. Bei Aktivierung dieser Funktion wird das adressierte Mail-Konto vollständig gesichert, sodass eine Löschung bereits vorhandener Mails nicht mehr möglich ist. Werden Mails des betreffenden Postfaches durch den/die Nutzer gelöscht, so werden diese bei aktiviertem „Litigation Hold“ bzw. „In-Place-Hold“ nicht vernichtet, sondern in ein für den/die Nutzer unsichtbares Archiv verschoben.
Quellen:
SCHULENBURG, CHRISTIAN : Gesetzliche Archivierung. In: IT Administrator Sonderheft I/2018: Exchange Server 2016 Migration, Verwaltung und Optimierung. Heinemann Verlag GmbH, 2017, S. 97.
MICROSOFT DOCS : Place a mailbox on Litigation Hold. 06.07.2018. URL: https://docs.microsoft.com/de-de/exchange/policy-and-compliance/holds/litigation-holds?view=exchserver-2016 (abgerufen am 27.07.2020)
ROUSE, MARGARET, ComputerWeekly.de : Litigation Hold (Preservation Orders oder Hold Orders). Juni 2016. URL: https://www.computerweekly.com/de/definition/Litigation-Hold-Preservation-Orders-oder-Hold-Orders (abgerufen am 27.07.2020)